Gerade jetzt in der Herbstzeit freuen wir uns auf den gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa oder das gesellige Beisammensein im Lieblingscafé mit einer Vielfalt an verschiedenen Teesorten. Tees bieten nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern haben auch eine Wirkung auf unseren Körper und unser Gemüt. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Herstellung des eigentlichen Tees und seine Wirkung vorstellen.
Die Teepflanze kann bis zu 15m groß werden
Im herkömmlichen Sinne wird ein Heißwasseraufguss der Pflanze Camellia sinensis als Tee bezeichnet. Die alltägliche Bezeichnung für die Camellia sinensis ist Teepflanze. Sie gedeiht am besten im subtropischen Monsunklima, da sie viel Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Tatsächlich ist die Teepflanze ein Baum, der bis zu 15m groß werden kann. In Teilen Chinas und Indiens können diese Bäume noch gefunden werden. Für den Teeanbau wird sie jedoch als Strauch klein gehalten. Aus den oberen jüngsten Trieben sowie den Blattknospen kann besonders leckerer Tee gewonnen werden.
Die Verarbeitung macht den Unterschied
Die Blätter der Camellia sinensis werden auf verschiedenste Art und Weise weiterverarbeitet. Für die Herstellung von schwarzem Tee werden die Blätter zunächst auf einer Fläche zum Welken ausgebreitet. Anschließend werden die Blätter gerollt, sodass die Zellwände aufgebrochen werden und Sauerstoff in die Zellen gelangen kann. Die Oxidation des dabei austretenden Zellsaftes wird Fermentation genannt. Durch die Fermentation wird der Tee kupferrot und das typische Aroma des Tees entsteht. Anschließend wird den Blättern die restliche Feuchtigkeit entzogen. Dadurch färben sich die Teeblätter dunkelbraun bis schwarz. Wird der Tee zum Trinken zubereitet, löst sich der ausgetretene getrocknete Zellsaft und färbt den Aufguss kupferrot.
Für grünen Tee werden die Blätter der Teepflanze einer Hitzebehandlung unterzogen, sodass keine Fermentierung stattfindet. Weißer Tee wird nur von der Sonne getrocknet. Den richtigen Trocknungsgrad einzuschätzen, verlangt dabei ein besonderes Fingerspitzengefühl. Weißer Tee ist klar bis hell- oder orangegelb. Tee besteht bis zu 5% auf Koffein. Dieses löst sich in den ersten zwanzig Sekunden, nachdem der Tee mit heißem Wasser übergossen wurde. Da das Teegetränk mit mehr Wasser zubereitet wird als Kaffee, ist der Anteil im Getränk letztendlich geringer. Je länger der Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe lösen sich. Diese binden das Koffein, sodass dessen Wirkung langsamer einsetzt und länger anhält.
Tee wirkt Wunder
Schwarzer Tee ist dafür bekannt, den Kreislauf und die Verdauung anzuregen und wach zu machen. Er hat allerdings noch weitere weniger bekannte Wirkungen. In schwarzem Tee ist Fluorid enthalten, das die Zähne vor Karies schützt und den Zahnschmelz härtet. Außerdem kann schwarzer Tee beruhigend bei Magen-Darm Beschwerden wirken. Er hat eine leicht antibakterielle und schmerzlindernde Wirkung. Um diesen Effekt zu erzielen, sollte der Tee länger als drei Minuten ziehen, damit sich viele Gerbstoffe lösen. Schwarzer Tee ist daher ein beliebtes Heilmittel der traditionellen chinesischen Medizin.
Unfermentierte Tees, also grüne und weiße Tees, haben ebenfalls diverse positive Effekte auf die Gesundheit, da sie reich an Polyphenolen sind. Sie wirken antioxidativ, d.h. sie fangen freie Radikale ein, die anderenfalls die Zellen angreifen würden. Sie können die Blutgefäße schützen und einen positiven Effekt auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel haben. Auch neurodegenerative Erkrankungen können sie vorbeugen.
Mit diesem Wissen schmeckt jede Tasse Tee doch direkt doppelt so gut. Wir wünschen Ihnen eine genüssliche und gesunde Herbstzeit!