Was ist Autogenes Training?
Autogenes Training ist ein Entspannungsverfahren, welches bereits in den zwanziger Jahren vom Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt wurde. Zu der Zeit arbeitete dieser erfolgreich als Hypnose-Arzt und half seinen Patienten dabei, deren psychosomatische Beschwerden zu lindern. Während seiner Hypnosesitzungen stellte er immer wieder fest, dass seine Patienten von Schwere- und Wärmeempfindungen sprachen, ohne dass Schultz Ihnen diesbezüglich Anweisungen gegeben hatte. Daraus schloss er, dass sich durch die Entspannung der Psyche automatisch ein Gefühl der Schwere- und Wärmempfindung bei seinen Patienten entwickelte. Auf Basis dieser Annahme, entwickelte er sodann die Methode des Autogenen Trainings. Heute ist diese weit verbreitet, in Deutschland und Österreich gesetzlich anerkannt, wissenschaftlich fundiert und von den gesetzlichen Krankenkassen werden Kurse bezuschusst. Auch wir bieten einen Präventionskurs Autogenes Training an.
Wie funktioniert Autogenes Training?
Das Autogene Training ist eine Art Selbsthypnose, mit welcher die anwendende Person allein durch die eigene Vorstellungskraft in einen tiefen Entspannungszustand gelangt. Um diesen Zustand zu erreichen, werden zuvor gedankliche Formeln wie z.B. „Mein rechter Arm wird ganz schwer.“ festgelegt und im Geiste mehrmals wiederholt. So stellt sich mit der Zeit ein Schweregefühl (z.B. im Arm) ein und der Zustand der Entspannung erreicht den gesamten Körper und Geist.
Die 3 Stufen des Autogenen Trainings
- Grundstufe
- Mittelstufe
- Oberstufe
Das Autogene Training gliedert sich in drei Stufen, wobei sich die Grundstufe als guter Einstieg in die Entspannungsmethode anbietet. Für das Erlernen dieser Stufe sollten ca. 8 Wochen eingeplant werden. Die zwei folgenden Stufen eignen sich für Fortgeschrittene, welche bereits mit der Praxis der Unterstufe vertraut sind. In der Mittelstufe werden eigene Formeln für persönliche Ziele oder Problemlösungen überlegt und in der Oberstufe weitere 11 Übungen erlernt. Diese letzte Stufe wird als eine Form der Meditation bezeichnet und zielt darauf ab, eigene Verhaltensweisen zu verstehen und nach Bedarf zu verändern.
Das sind die 7 Übungen des Autogenen Trainings
Der Einstieg in den Entspannungszustand beginnt mit der Grundstufe. In folgenden 7 Grundübungen wird das körperliche und seelische Loslassen geübt:
- Ruhetönung
- Schwereübung
- Wärmeübung
- Atemübung
- Herzübung
- Sonnengeflechtsübung
- Stirnkühleübung
Ein wichtiger Bestandteil nach jeder Übung des Autogenen Trainings ist zudem die Rücknahme. Durch diese lässt sich der Zustand der Eigenhypnose bewusst beenden und die Kontrolle über den eigenen Körper wird zurückerlangt.
Warum Entspannung im Alltag so wichtig ist
In einer Studie der Techniker Krankenkasse wurden 1.200 Deutsche nach dem jeweilig empfundenen Stresslevel und angewandten Entspannungsstrategien befragt. Mehr als die Hälfte gaben an, in ihrem Alltag unter dauerhaftem Stress zu stehen – sei es bei der Arbeit, auf dem Weg zur Arbeit oder aufgrund der ständigen mobilen und sozialen Erreichbarkeit. Bei akutem und starkem Stress, vor allem wenn dieser über einen längeren Zeitraum anhält, gerät der menschliche Organismus aus dem Gleichgewicht. Der Körper ist sozusagen gezwungen zu reagieren, um mit dieser plötzlichen Belastung umzugehen. Diese Reaktionen können sich auf körperliche und/oder psychische Art und Weise bemerkbar machen und langfristig zu gesundheitsschädlichen Folgen führen. Die Gesundheit von Körper, Geist und Seele durch regelmäßige Entspannung präventiv zu stärken, ist daher von großer Bedeutung. Entspannungsmethoden wie das Autogene Training unterstützen schrittweise dabei mehr Ausgleich im Alltag zu finden.
Warum Sie Autogenes Training ausprobieren sollten
Neben der Reduzierung von stressbedingten Beschwerden trägt Autogenes Training dazu bei, die Konzentration, das Immunsystem und die Körperwahrnehmung zu steigern. Auch die Abwehrkräfte werden langfristig gestärkt und der Muskeltonus gesenkt. Durch zweiteres können Verspannungen vorgebeugt oder Beschwerden gelindert werden. Ebenso auf den Blutdruck hat die Entspannungsmethode einen beruhigenden Einfluss. Grundlegend dient Autogenes Training zur Reduzierung von Stress und der nachhaltigen Entspannungsförderung im Alltag. Bereits durch das Praktizieren der sieben Grundübungen lässt sich für einen gesunden Ausgleich im oft so stressigen Alltag zu sorgen. Onlinekurse für Autogenes Training bieten die Möglichkeit, hierbei maximal flexibel zu bleiben und werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.