Im November letzten Jahres wurde das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz vom Bundestag beschlossen und trat zum 01.01.2019 in Kraft. Der Pflegenotstand ist schon lange ein Problem und mit dem Gesetz sollen die Arbeitsbedingungen in der Pflege durch mehr Personal und strukturelle Anpassungen verbessert werden. Die Änderungen werden die Pflegekräfte unterstützen. Damit wird die Qualität in der Pflege verbessert, was auch den Patienten und Patientinnen zu Gute kommt.
Pflegepersonal-Stärkungsgesetz und verbesserte Arbeitsbedingungen
Bisher war das Geld, das Krankenhäuser von den Krankenkassen zur Bezahlung der Pflegekräfte erhielten, abhängig von der Schwere der Fälle, die im Krankenhaus behandelt wurden. Das monatliche Gehalt der Pflegekräfte ist jedoch ein festgelegter Betrag. Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz wird ein neues Budget für die Pflegepersonalkosten, das unabhängig von den Fallpauschalen ist, geschaffen. Die Pflege ist außerdem von einer hohen Arbeitsdichte geprägt. Mehr Stellen und Ausbildungsplätze sollen dem Personalmangel abhelfen. Jede zusätzlich eingestellte Pflegekraft im Krankenhaus wird vollständig von den Kostenträgern refinanziert. Auch der Pflegeaufwand wird durch das neue Stärkungsgesetz berücksichtigt, denn einige Patienten benötigen mehr Pflege als andere. Der zusätzliche Aufwand wird durch die Kassen vergütet. In Pflegeeinrichtungen wird das Personal ebenfalls verstärkt. Dafür werden insgesamt 13.000 Stellen für Pflegekräfte eingerichtet. Die Arbeit der Pflege soll außerdem mit Hilfe der Digitalisierung vereinfacht werden. Daher werden die Einrichtungen bei der Anschaffung der benötigten technischen Geräte mit bis zu 30.000 EUR pro Einrichtung durch die Pflegeversicherung unterstützt.
Betriebliche Gesundheitsförderung für Pflegekräfte
Die Steigerung der Attraktivität der Arbeit in der Kranken- und Altenpflege wird durch das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz berücksichtigt. Dafür werden die Krankenkassen verpflichtet, mehr als 70 Mio. Euro zusätzlich für die Gesundheitsförderung in der Pflege auszugeben. In der Pflege sind psychische und körperliche Belastungen im Vergleich zu anderen Berufen besonders hoch. Unser Pflegepersonal ist den ganzen Tag auf den Beinen. Immer wieder muss es Patienten, die mehr Körpergewicht als sie selbst haben, bei dem Wechsel von Positionen und Haltungen helfen. Pfleger und Pflegerinnen müssen sowohl den Wünschen der Patienten als auch den Anforderungen der Ärzte gerecht werden. Dieses bedeutet, dass sie viele Aufgaben zur gleichen Zeit haben und Tätigkeiten häufig unterbrechen müssen. Zudem leisten sie täglich Emotionsarbeit, die sehr belastend für die eigene psychische Gesundheit sein kann.
Fitbase hat ein digitales Angebot zur Prävention von stressbedingten Erkrankungen bei Pflegekräften entwickelt. Das Projekt DiCiS – Digitales Coaching individueller Stressbewältigungskompetenz für Pflegekräfte – misst das Stresslevel des Pflegepersonals mittels eines Sensors, gibt Feedback und zeigt Wege für mehr Entspannung im Alltag auf. Die Übungen in der der DiCiS-App fördern die körperliche Regeneration und stärken die psychische Belastbarkeit. DiCiS ist sowohl für den ambulanten als auch den stationären Bereich eine effektive Lösung. In dem nebenstehenen Video wird das Projekt ausführlich dargestellt.
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