Hitze & Sonne — Fluch oder Segen für Ihre Gesundheit?

Warum brauchen wir das Sonnenlicht? Es sorgt für klimatische Bedingungen, die eine Existenz auf der Erde ermöglichen. Es bestimmt die Jahreszeiten und den Unterschied zwischen Tag und Nacht. Es lässt die Pflanzen gedeihen, Tiere und uns Menschen leben. Über Jahrtausende hinweg waren wir bei unseren Tätigkeiten komplett abhängig von der Sonne. Wir sind mit dem Sonnenaufgang aufgestanden und wurden mit dem Sonnenuntergang müde. Unser biologischer Rhythmus ist vom Lauf der Sonne beeinflusst.

Vor allem im Sommer ist Sonnenlicht besonders intensiv. Um uns und unseren Körper zu schützen, können folgende Tipps helfen.

 

1. Meiden Sie die Mittagshitze: Halten Sie sich an heißen Sommertagen am besten nicht zwischen 11 und 15 Uhr in der prallen Sonne auf. Schützen Sie Ihre Haut vor direkter Sonneneinstrahlung und denken Sie an eine Kopfbedeckung.

 

2. Genug und richtig trinken: Bei diesen Temperaturen kann ruhig das Doppelte der empfohlenen Menge getrunken werden, also 3–4 Liter. Da wir durch Schwitzen wieder sehr viel Wasser und Elektrolyte verlieren, müssen wir unseren Wasserhaushalt wieder ausgleichen. Und was heißt richtig? Am besten keine kühlen Getränke. Auch wenn das verlockend ist. Aber diese erschweren die Temperaturregulation des Körpers. Der Großteil unserer Flüssigkeitszufuhr sollte aus Wasser und lauwarmen Kräutertees bestehen. Wem das zu langweilig ist, kann etwas Zitrone oder Limette ins Wasser geben oder Fruchtsäfte verdünnen.

 

3. Passend dazu: Nehmen Sie leichte Mahlzeiten ein. Unser Körper hat genug mit dem Wetter zu kämpfen, wir sollten ihn demnach nicht noch mit schwer verdaulicher Kost belasten. Hier eignet sich zum Beispiel Couscous-Salat.

 

4. Richtig lüften & Verdunkeln: Am besten lüften Sie ihre Wohnung morgens, wenn die Luft noch kühl und frisch ist. Verdunkeln Sie nach Möglichkeit tagsüber Ihre Wohnung, damit sich die Zimmer nicht aufheizen. Vor dem Schlafen kann abends noch mal gelüftet werden. Außerdem eignen sich Ventilatoren oder nasse Tücher, um die Luft im Raum selbst nicht stickig und warm werden zu lassen.

 

5. Lockere, luftige Kleidung tragen: Lockere Kleidung fördert den Kühlungseffekt des Schwitzens. Lange Kleidung schützt zusätzlich vor Sonnenbrand. Wer lieber kurze Sachen trägt, sollte sich zumindest regelmäßig ein- und nachcremen.

 

6. Bewegung: Sportliche Aktivitäten sind immer richtig und gesund, stellen jedoch auch eine Belastung für den Körper. Daher gilt es, vorsichtig zu sein, wenn es so heiß ist. Wer nicht auf Sport verzichten möchte, sollte diesen in die Morgen- oder Abendstunden verlegen, reichlich trinken und nach der Sporteinheit die verschwitzten Klamotten rasch wechseln. Schwimmen ist natürlich vor allem an heißen Tagen super erfrischend! Kleiner Tipp: Funktionskleidung unterstützt den Körper bei der Temperaturregulation besser als Baumwollkleidung.

Wie und warum wirkt sich die Sonne positiv auf unserer Gesundheit aus?

Sonnenlicht und Schlaf

Das Sonnenlicht steuert unseren Melatonin-Haushalt, also des Hormons, das für die Müdigkeit verantwortlich ist. Studien haben gezeigt, dass Aufenthalte im Tageslicht positive Auswirkungen auf die Schlafqualität und das allgemeine gesundheitliche Befinden haben. Seit der Erfindung der Glühbirne sind wir von künstlichem Licht umgeben. Dieses Licht stört die natürliche Verbindung zwischen unserem Biorhythmus und dem Sonnenlicht. Wenn wir am Abend viel künstlichem Licht, z. B. durch den Fernseher, den Computer oder das Smartphone ausgesetzt sind, lässt dies unseren Körper glauben, dass es noch Tag ist. Daher werden wir später müde. In Gegenden, die ausgiebig von elektrischem Licht erleuchtet werden, wird inzwischen von light-pollution, also Lichtverschmutzung, gesprochen.

Sonnenlicht für einen gesunden Körper

Sonnenlicht lässt unseren Körper Vitamin-D produzieren. Vitamin-D ist essenziell für eine gesunde Funktionsweise des Körpers. Es stärkt das Immunsystem, bekämpft Entzündungen, hält den Darm und das Herz gesund und ist wichtig für Stoffwechselprozesse im Gehirn. Daher sollten wir darauf achten, unserem Körper die Möglichkeit zu geben, genug Vitamin-D zu produzieren. Sobald Tageslicht auf die Haut trifft, entsteht Vitamin-D in den Hautzellen. Unsere Haut braucht 15 Minuten natürliches Licht am Tag, um ausreichend Vitamin-D zu produzieren. Allerdings führt zu viel ausgiebiges Sonnenbaden zu Hautkrebs. Daher sollte auf eine mäßige Dosis geachtet werden! Je nach eigenem Hauttyp und der Sonnenintensität variiert die Dauer, die Sonnenlicht gefahrlos auf unsere Haut gelangen kann. Auf der Seite des Bundesministeriums für Strahlenschutz erfahren Sie mehr zur richtigen Dosis Sonne.

Sonnenlicht macht glücklich

Wir merken es im Sommer immer wieder, Sonnenlicht macht uns glücklich. Auch das ist auf Vitamin-D zurückzuführen. Vitamin-D unterstützt die Bildung unseres Glückshormons Serotonin. Fehlt uns Vitamin-D, fühlen wir uns müde und abgeschlagen. Im Winter greift unser Körper auf die Vitamin-D Reserven aus dem Sommer zurück. Doch da wir uns auch im Sommer viel in geschlossenen Räumen aufhalten oder das Wetter bedeckt ist, können wir unsere Vitamin-D-Speicher nicht genügend auffüllen, um über den Winter zu kommen. Da gibt es nur eine Lösung: ab ins Freie und das Tageslicht genießen!